Ambulante Musiktherapie Verena Lodde

Musiktherapie

In der Musiktherapie wird die Musik vielfältig eingesetzt, um therapeutische Ziele zu erreichen, die emotional oder funktional ausgerichtet sind. Musik wirkt bewusst und unbewusst auf jeden Menschen. Sie stimuliert komplexe kognitive und sensomotorische Bereiche im Gehirn, versetzt uns in motorische und emotionale Bewegung und schafft eine nonverbale Kommunikationsebene, die jeden Menschen direkt berührt und erreicht. Es geht dabei nicht um ein Musizieren im gewohnten Sinne. Ohne Leistungsdruck werden musikalische Elemente, vorhandene Ressourcen und die ganz individuellen Möglichkeiten genutzt, um Beziehung und Kontakt herzustellen.

 

Musik spricht tief sitzende Emotionen sowie Fähigkeiten an:

 

„Ich erinnere mich an ein 11-jähriges Mädchen, das vollkommen starr und stumm im Bett lag, nicht sprach und auf keine Ansprache und Therapie reagierte. Als die Musiktherapeutin ihre Lieblingspopsongs zur Gitarre spielte, begann sie plötzlich lauthals mit deutlichen Worten mitzusingen. Das war der Wendepunkt. Jetzt konnte die gesamte Therapie starten."

(PD Dr. med. O. Debus, Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik des Clemenshospitals Münster.)

 

 

 


Musiktherapie mit Frühgeborenen

Musiktherapie mit Frühgeborenen

Nach einer zu frühen Geburt ermöglicht es die Musiktherapie einen Raum zu schaffen, der auch den Kleinsten eine harmonische, anregende und gesundheitsfördernde Umgebung bietet. Sie gibt Mutter, Vater und Kind Raum für ein entspanntes Miteinander. In der Musik findet Interaktion über Stimme, Instrumente, Blick- und Körperkontakt statt. Die musiktherapeutische Entspannung z.B. beim Känguruhen unterstützt die Entwicklung einer positiven Eltern-Kind-Bindung und soll einen Moment des Wohlbefindens ermöglichen. Dabei werden Stressreaktionen gezielt vermindert, damit die Frühgeborenen ihre Energie für Wachstum und Entwicklung optimal nutzen können.

 

Aufgrund einer Frühgeburt können Folgeerkrankungen auftreten. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, ist eine entwicklungsorientierte ambulante musiktherapeutische Nachbetreuung im Anschluss an den Klinikaufenthalt möglich.

 

Schwerpunkte:

  • Musiktherapie für Frühgeborene und ihre Eltern
  • Musiktherapie in der stationären Versorgung von kranken Neugeborenen

Musiktherapie mit Kindern

Musiktherapie für Kinder und Jugendliche

Musik ist überall. Kinder lieben Musik. Die Kindermusiktherapie als begleitende und unterstützende therapeutische Maßnahme nimmt auf spielerische Art und Weise Einfluss auf das Wahrnehmungs-, Kommunikations- und Spielverhalten. In der Musiktherapie werden Instrumente und musikalische Elemente eingesetzt, um Prozesse der Veränderung, Entwicklung oder Stabilisierung auf emotionalen, kognitiven, sozialen und körperlichen Gebieten herbeizuführen. Die verschiedenen Wirkungsweisen der Musik ermöglichen sowohl die funktionelle Unterstützung z.B. der Sinnes- und Körperwahrnehmung, als auch die Förderung der sozial-emotionalen Entwicklung des Kindes.

 

Schwerpunkte der Musiktherapie für Kinder und Jugendliche:

  •  Entwicklungsverzögerungen
  • Sprachentwicklungsstörungen
  • Autistische Störungen
  • Psychosomatische Erkrankungen
  • Neurologische Erkrankungen
  • Kinderneurologische Frührehabilitation

Neurologische Musiktherapie

Neurologische Musiktherapie (NMT nach M. Thaut)

Musik besteht aus mehreren verschiedenen Komponenten wie Rhythmus, Harmonie, Klangfarbe und Dynamik. Da sie so komplex ist, lässt sie sich nicht in einer bestimmten Hirnregion lokalisieren, sondern ist in verschiedenen Hirnarealen repräsentiert. Diese Komplexität nutzt die Musiktherapie, denn selbst bei schwersten Hirnschädigungen ist eine Kontaktaufnahme über Musik möglich und sinnvoll, besonders wenn die verbale Kommunikation eingeschränkt ist. Darüber hinaus transportiert Musik Gefühlsinformationen, die der Betroffene auch ohne Sprache über das Medium Musik mitteilen kann.

Bei der Behandlung neurologischer Störungsbilder unterstützt die Musiktherapie auf funktioneller Ebene, im Sinne einer Verbesserung körperlicher Funktionen (Sprache, Motorik, etc.). Gemeinsames Musizieren und Singen kann kreative Ressourcen sowie verloren gegangene Erinnerungen wecken. Rhythmisches Erleben und das Improvisieren auf verschiedenen Instrumenten unterstützen ohne Leistungsdruck das Wiedererlangen funktioneller Fertigkeiten.

Ebenso bietet die Musik die Möglichkeit der emotionalen und psychischen Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung. Dabei ist ein interdisziplinärer Austausch wichtig, um den Patienten emotional zu erreichen und optimal psychisch und physisch zu fördern.

 

Schwerpunkte der neurologischen Musiktherapie:

  • Demenz
  • Neurologische Erkrankungen (Aphasie, Apraxie, Appallisches Syndrom, etc.)
  • Neurologische Rehabilitation (Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall,  etc.)